Kurzurlaub in Italien im Marina Blu in Mitte – Mit Vergnuegen Berlin
Als ich mich mit meiner Schwester kurz vor 19 Uhr auf die Terrasse des neueröffneten Marina Blu am Weinbergsweg setze, ist es noch recht leer, also genau richtig, um mich in Ruhe umzuschauen. Blendet man den Straßenverkehr hinter sich aus, könnte man sich hier – zwischen weiß-blauen Holzmöbeln und Olivenbaum – fühlen wie in einem kleinen italienischen Fischerdorf an der Riviera.
Das Marina Blu ist das letzte Restaurant am Weinbergsweg und befindet sich in den alten Räumlichkeiten des Roy&Pris. Der Laden hat in den letzten Jahren mehrfach den Besitzer, den Namen und die Küche geändert. Da wo früher Frühlingsrollen und Lachs-Sashimi serviert wurden, werden heute Steinofenpizzen, Meeresfrüchte vom Grill und leckere Pasta gegessen. Der Betreiber ist derselbe, Berliner Gastro-Urgestein Axel Burbacher. Zu dem kulinarischen Portfolio des Wahlberliners zählen auch das Yumcha Heroes, das Galao und das Nihombashi direkt nebenan sowie das Toca Rouge und die Long March Canteen.
Damit das Ganze authentisch rüberkommt und nach Italien schmeckt, hat sich Axel fürs Marina Blu mit seinem Freund Mimo Bianco, dem das Al Contadino Sotto le Stelle und die Mozzarella Bar in Mitte gehören, zusammengetan. Wenn man die Karte liest, an dem gekühlten Rosé nimmt, sich auf der Terrasse umschaut und dem vielen Italienisch der Sitznachbarn lauscht, kann man sogar für einen kurzen Moment vergessen, dass man in Berlin-Mitte sitzt.
Bei der Vorspeise entscheiden wir uns für die Melone mit Prosciutto und den Salat mit Oktopus, Kartoffel und Oliven. Es geht weiter mit der Pizza Margherita mit ‘Nduja – eine würzig-pikante Rohwurst, die von der Konsistenz eher an eine Paste erinnert – und den Meeresfrüchten vom Grill. Mein Highlight auf dem Grillteller ist der Sepia, der mit Rosmarin gewürzt ist. Lecker! Meine Schwester kennt und liebt ‘Nduja aus ihrer Zeit in Italien. Auch der Rest des Belags schmeckt. Dass alle Produkte direkt aus Italien kommen, schmeckt man sofort.
Als wir unsere Hauptspeise bekommen, ist die Terrasse proppenvoll und so langsam bildet sich eine Warteschlange vor dem Restaurant. Bei dem guten Wetter will keiner drinnen sitzen, also schauen wir uns in Ruhe um. In Gegensatz zur Terrasse dominieren im Speiseraum eher dunkle Farben. Aber auch hier “versteckt” sich ein echter Hingucker: Die hintere Wand ist ein leuchtendes Bild von Sophia Loren, die einen Korb Zitronen hält. “Genau dieses Gefühl wollen wir hier vermitteln”, erklärt Axel. Es soll familiär, traditionell italienisch, locker und vor allem lecker sein.
Betrachtet man die Pastateller, die aus der Küche kommen, bekommt man schon das Gefühl, von einer italienischen Mamma bekocht zu werden. Die Portionen sind üppig, hungrig geht hier mit Sicherheit keiner nach Hause. Anders als zu Hause, muss man hier doch etwas länger auf sein Essen warten. Unser Tipp: Einfach etwas früher kommen, zwischen 18 und 19.30 Uhr, und zu Abend essen bevor es voll wird.
Unbedingt probieren: Die gegrillten Meeresfrüchte. Die vegetarische Pizza am Nachbartisch sah auch verdammt gut aus.
Veggie: Bei Antipasti, Pasta und Pizza gibt es auch vegane Optionen.
Besonderheit des Ladens: Auf der Terrasse fühlt man sich wie in einem italienischen Fischerdorf. Fehlt nur der das Meer vor der Tür.
Mit wem gehst du hin: Italien-Urlauber.
Lärmfaktor: Ab 20 Uhr wird die Terrasse proppenvoll. Neben Kindergeschrei und Gelache (wir sind ganz nah am Prenzlauer Berg) hört man hier auch viel Italienisch – und die Italiener reden gerne laut.
Preise: Antipasti bekommt ihr für 6,50 Euro bis 25 Euro für die große Platte. Pasta für 10,50 bis 17,50, Pizza für 7,50 bis 12,50 Euro und Secondi (Fisch & Fleisch) ab 21 Euro. Dessert kostet 5,50 Euro.
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